Themenradtour: Fremde Religionen

-eintägige Radtour im Raum Hamm-Mitte, -Heessen, -Uentrop

Termin: Samstag, den 25. April 2015

Die heutige Radtour soll uns fremde Kulturen und Religionen näher bringen. Wir treffen uns am Hauptbahnhof in Hamm, von wo wir über schöne Radwege durch Hamm-Mark vorbei am Maxipark durch die waldreiche Geithe nach Uentrop fahren. Hier im Gewerbegebiet von Uentrop wurde im Jahre 2002 der größte Hindu-Tempel südindischer Bauart in Europa eingeweiht: der Sri Kamadchi Ampal-Tempel. Im vergangenen Jahr erfolgte die farbenprächtige Bemalung der beiden Gopurams. Die reich mit Ornamenten und göttlichen Skulpturen verzierten beiden Tempeltürme lassen nun den Kontrast zu den umliegenden nüchternen Industrieanlagen noch stärker hervortreten. Die Gemeinde tamilischer Hindus besteht seit 1989 im Hammer Westen. Es begann alles mit einem kleinen Andachtsraum im Keller einer Mietwohnung des Priesters Siva Pascaran, der vier Jahr zuvor – wie zahlreiche andere Tamilen auch – als Bürgerkriegsflüchtlich aus Sri Lanka ins Auffanglager Unna-Massen gekommen war. Nach zweimaligen Umzügen wurde der Gemeinde ein Gelände 300 m entfernt vom Dattel-Hamm-Kanal, welcher für die rituellen Waschungen von Bedeutung ist, zur Verfügung gestellt. Zwei Jahre dauerte die Bauzeit des Tempels, zu dem auch ein Hochzeitsraum gehört, in dem mehrmals im Monat hinduistische Hochzeiten geschlossen werden. Vor Ort werden uns der Hammer Architekt des Tempels, Heinz-Rainer Eichhorst, oder seine Frau 90 min führen. Im Anschluss haben wir die Gelegenheit, kurz den Gottesdienst mitzuerleben und dann an einem speziell zubereiteten vegetarischen Hochzeitsbuffet teilzunehmen.

Wir verabschieden uns und radeln weiter nach Hamm-Heesen. Dort steht mit der am 1.5.2010 eröffneten Yunus-Emre-Moschee das größte und prächtigste islamische Gebetshaus in Hamm. Während die meisten der 19 islamischen Gebetsstätten in Hamm von außen architektonisch nicht auffallen, besitzt die nach dem anatolischen Mystiker und Dichter des 13. Jhds. Yunus Emre benannte Moschee ein 30 m hohes Minarett und eine 15 m hohe Hauptkuppel, in der ein gewaltiger Kronleuchter hängt. Der 10 Jahre andauernde Bau wurde komplett von Spenden finanziert, vom irakischen Architekten Adnan-al-Alkabani geplant und von einem türkischen Bauunternehmen errichtet. Bis zu 1400 Menschen finden auf zwei Etagen dort Platz. Diese Moschee gehört dem staatlich türkischen DITIB-Dachverband an; die dort tätigen Imame werden für 4 Jahre aus der Türkei abgesandt und wohnen im Nebengebäude. Hamms türkische Partnerstadt, Afyon, die dortige Universität und deie hiesige IHK stifteten gemeinsam den sechseckigen Marmor-Pavillon für die rituelle Fußwaschung vor dem Gebet.

Angefüllt mit neuen vielfältigen Eindrücken radeln wir in Richtung Hamm-Zentrum zurück, wobei wir auf dem Weg noch nach einer Gelegenheit Ausschau halten, eine Kaffeepause einzulegen, um uns über unsere neuen Erfahrungen auszutauschen.

Leitung: Dr. Janine Teuppenhayn
Veranstalter: UMWELTZENTRUM WESTFALEN
Anmeldung: bei Frau Teuwen, Tel. 02389/980912 oder per email: Umweltzentrum_Westfalen@t-online.de
Teilnehmerzahl: min. 20 Personen – max. 25 Personen
Leistungen: Führungshonorare, vegetarisches Mittagessen + ein Getränk

Wichtige Hinweise: Beim Tempelbesuch sind weder kurze Hosen noch Lederkleidung erlaubt! Ebenso wie in der Moschee muss man die Schuhe ausziehen. Frauen sollten bitte für den Moscheebesuch ein Kopftuch einstecken. Bitte beachten Sie, dass es im Tempel außer auf dem Fußboden keine Sitzmöglichkeiten gibt.