Künstlerradtour I

-eintägige Radtour im Raum Kamen und Bönen

Termin: Sonntag, den 14. Juni 2015

Heute wollen wir drei Künstler in ihren Ateliers bzw. Privathäusern besuchen, um sie und ihre Werke persönlich kennenzulernen. Die Rundfahrt startet in Bönen am Südholz. In einem abgelegenen Haus mit verwunschenem Garten lebt hier Peter Wiesemann, den wir als ersten Künstler aufsuchen. Vom Hauptberuf ist er Elektroingenieur. Seine künstlerische Ader hat Peter Wiesemann zur Steinbildhauerei geführt. Er arbeitet mit ganz unterschiedlichen Gesteinsarten wie z.B. Sandstein, Serpentinit, Marmor, Granit oder vulkanischem Tuffstein. Dabei versteht Peter Wiesemann es in gekonnter Weise die jeweilige Besonderheit der verschiedenen Materialien in die Formgebung und Ausstrahlung seiner Skulpturen mit einzubeziehen. Ob es eine Wellenplastik aus Schiefer, ein afrikanisch anmutendes Gesicht aus schwarzem Serpentinit oder eine Großlibelle aus lila Glimmergestein ist. Durch einen afrikanischen Freund gelangt Wiesemann immer mal wieder auch an außergewöhnliche Gesteine. Obwohl der Künstler zahlreiche Angebote erhalten hat, verkauft Peter Wiesemann seine Skulpturen nicht. Zu eng ist seine Verbindung zu den geschaffenen Unikaten. Er möchte seine Sammlung an Kunstwerken erst noch erweitern und eine Art Skultpurenpark auf dem eigenen Grundstück errichten.

Im Anschluss besuchen wir den Künstler Chris Offer, der in der Industriestraße ein eigenes Atelier angemietet hat. Als Autodidakt malt er und gestaltet Objekte. Seine bevorzugten Werkmaterialien sind dabei Holz, Papier und Watte, wobei er u.a. Dinge des alltäglichen Gebrauchs wie z.B. Obstkisten oder Wattestäbchen verwendet. Chris Offer hat sich intensiv mit der Wirkung von Farben und auch mit dem physiologischen Sehvorgang des menschlichen Auges beschäftigt. Nach verschiedenen künstlerischen Phasen befindet er sich momentan in einer rein weißen Schaffensphase. Gerne gibt er über sein Kunstverständnis Auskunft und diskutiert unterschiedliche Auffassungen.

Nun ist es Zeit für eine kleine Stärkung. Im nahen Gasthof Höing kehren wir zum Mittagstisch ein.

Weiter führt uns unsere Künstlertour nach Kamen. Wir fahren am Kreisel in Heeren-Werve vorbei und betrachten das bronzene Einhorn, welches vom Künstler Reimund Kasper stammt. Ihn wollen wir als nächstes besuchen. Die denkmalgeschützte Jugendstilvilla an der Hammer Straße vereint den privaten Wohnraum der Familie Kasper in den oberen Etagen mit dem Atelier und den Ausstellungsräumen im Erdgeschoss. Im vergangenen Jahr feierte das „Kunsthaus-Kasper“ 15jähriges Jubiläum. Zum Haus gehört ein 2000 m² großer Garten, in dem der Künstler vielerlei künstlerische Ideen kreativ umgesetzt hat. Der wunderschön gestaltete Garten dient ihm auch als Ort der Entspannung und Inspiration und besitzt asiatische Anklänge. Neben einem großen Fischteich mit Strandplatz, mehreren weiteren Wasserstellen beherbergt der Garten u.a. auch eine kleine Bonsai-Sammlung des Hausherrn. Der in Werne geborene Kasper war jahrelang als Grafikdesigner und später als Leiter des Fachbereichs Kultur bei der Stadt Kamen beschäftigt. Er arbeitet als Dozent für Malerei und Grafik, ist Mitbegründer der Künstlergemeinschaft REFLEX sowie der Kunstmesse ART Kamen. Neben vielerlei Projekten und Plastiken im öffentlichen Raum im In- und Ausland, hat Reimund Kasper zahlreiche Ausstellungen bestritten, zuletzt im Oktober 2014 eine Einzelausstellung mit dem Titel „Natur zurück“ in der Stadthausgalerie in Hamm.

Unser Rückweg führt uns über Hamm-Lerche und wir freuen uns bereits auf Kaffee und selbstgebackenen Kuchen im gemütlichen Antikcafé von Bettina Menzel und Andrea Gruse. Von dort treten wir über Schmerhöfel und Nordbögge die Rückfahrt nach Bönen an.

Leitung: Dr. Janine Teuppenhayn
Veranstalter: UMWELTZENTRUM WESTFALEN
Teilnehmerzahl: min. 10 – max. 20 Personen
Leistungen: Führungshonorar, Mittagstisch, 1 Pott Kaffee + 1 Stück Kuchen