Radtour: „Bier und Stahl“

Auf dieser Thementour möchten wir die Standorte zweier Braustätten miteinander verbinden und uns mit der Zeit auseinandersetzen, als in der Region noch Kohle und Stahl produziert wurde. Wir treffen uns an der Eissporthalle in Unna. Unser erstes Ziel ist die Lindenbrauerei, wo wir eine 1,5 stündige Führung über das einstige Brauereigelände erhalten. Als Brauerei Rasche & Beckmann ab 1859 in mehreren Bauabschnitten errichtet, trug sie seit 1880 den Namen Lindenbrauerei und produzierte bis 1979 die über die Grenzen Unnas hinaus bekannten Linden-Biere. Das ehemaligSudhaus aus dem späten 19. Jahrhundert, das Kesselhaus und das Schalandergebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende sowie der Schornstein von 1936 stehen unter Denkmalschutz. Heute ist darin ein soziokulturelles Zentrum untergebracht mit Veranstaltungsstätten und einer Gastronomie. Seit September 2002 wird in einer Hausbrauerei auch wieder Bier gebraut, welches ausschließlich vor Ort ausgeschenkt wird. Mit der Errichtung des Zentrums für Internationale Lichtkunst in den alten Gewölbekellern der ehemaligen Brauerei wurde Unna zu einem Ankerplatz der Route der Industriekultur. Auch das ZIB mit integrierter Volkshochschule, Stadtbibliothek und Stadtarchiv entstand später auf dem Gelände. Selbstverständlich endet unsere Führung mit einer Kostprobe des naturtrüben Lindenbieres, zu dem es eine deftige Frikadelle gibt. Nun gilt es, in die Pedale zu treten. Der Weg führt uns bis nach Dortmund-Hörde. Das Bild des einstmals durch Schwerindustrie geprägten Hördes hat sich stark verändert. Der 24 ha große Phoenixsee bildet mit dem umliegenden Areal ein neues Wohn- und Naherholungsgebiet mit Gastronomie und Gewerbebebauung. Nach einer kurzen Verschnaufpause am See begeben wir uns wieder auf Spurensuche. An der Warsteiner Music Hall am Phoenixplatz werden wir von einer Gästeführerin empfangen und 2 h zu Fuß mit in die Vergangenheit genommen. Zunächst geht es steile Treppen hinauf, bis die alte Gichtgasleitung erreicht ist. Auf dieser Pipeline wurde der gut gesicherte, stählerne Skywalk in luftiger Höhe als Zuweg zum Hochofen installiert. Dort geht es weiter mitten durch die alte Industrieanlage. Sie erfahren interessante Details über die Geschichte von Phoenix West, die Arbeitsweise von Hochöfen und die harte Arbeitswelt der Stahlarbeiter. Danach wird es Zeit für ein gutes Bier. „Ehrlicher Lohn für harte Arbeit“ – steht als Slogan in der Stehbierhalle der dort neu angesiedelten Braustätte der wiederbelebten Bergmann Brauerei. Hören Sie die Geschichte, wie es zu der „Auferstehung“ dieser einst traditionellen Dortmunder Biermarke kam. Täglich wechselnde Foodtrucks und ein breitgefächertes Angebot verschiedener Biersorten lassen uns dort verweilen. Doch Achtung, bedenken Sie, dass wir noch sicher den Heimweg antreten müssen, der uns über Aplerbeck, Sölde und Holzwickede zurück nach Unna führt.

Veranstalter: UMWELTZENTRUM WESTFALEN
Leitung: Dr. Janine Teuppenhayn
Termin: Samstag, den 30. Juli 2022
Teilnehmerzahl: min 10 Personen, max. 20 Personen
Kosten: 50,- Euro
Leistungen: Erfahrene Tourbegleitung, zwei Gästeführungen, 1 Glas Lindenbier und Frikadelle. Der Verzehr in der Stehbierhalle erfolgt auf eigene Kosten und Risiko.
Wegstrecke: ca. 50 km
Anmeldung beim Umweltzentrum Westfalen: Tel. 02389/980911 bei Frau Sandrine Seth oder per email: Umweltzentrum_Westfalen@t-online.de